erste Hilfe

Gerade die Diagnose Fructoseintoleranz erhalten?
Dann machst wahrscheinlich auch Du die fünf Phasen der Krise durch.

   1. Nicht-Wahrhaben-Wollen
   Vielleicht liegt ja nur ein Fehler in der Messung vor? Vielleicht ist es auch gar nicht so schlimm?

   2. Zorn
   Die doofen Ärzte. Mein blöder Körper. Dumme neumodische Krankheiten.

   3. Verhandeln
   Wenn ich nur die Süßigkeiten weglasse oder den Apfel nicht esse, vielleicht muss ich mich dann nicht weiter einschränken?  

   4. Depression
   Ich möchte eigentlich gar nichts mehr essen.

   5. Akzeptanz
   Gut, dann gehen wir das Problem einfach mal sachlich an.

Dann herzlich Willkommen. Mein Name ist Kristin und ich bin ebenfalls alle Phasen durchlaufen. Aber lass mich Dir eins sagen, es ist nicht der Weltuntergang - auch wenn es sich anfangs und für längere Zeit noch so anfühlen wird.

[An der Stelle, ein kleiner Disclaimer: Alles, was Du hier findest, basiert auf meinen eigenen Erfahrungen. Ebenso auf dem Austausch, den ich in den sozialen Netzwerken erfahren habe. Weder habe ich gelerntes Fachwissen noch eine Ausbildung in dem Bereich der Beratung.]

Hier die versprochene erste Hilfe:

Deine erste Bekanntschaft mit nicht vorhandener Hilfe hast Du im Normalfall schon mit Deinem Gastroenterologen gemacht. Immer wieder habe ich erzählt bekommen - und auch bei mir war es nicht anders -, dass der Gastro Dich ohne Infos über die Intoleranz gehen lässt. Vielleicht wird noch auf einen Ernährungsberater hingewiesen. Wo wir auch schon bei Deiner zweiten Erfahrung mit einer nicht vorhandenen Hilfe sind. Viele Betroffene haben schlechte Beratungen erhalten.
Eine Ernährungsberatung wird oft bei Krankenkassen kostenlos angeboten. Soweit es sich nicht um Speziallisten handelt, haben der ein oder andere Berater nicht das nötige Wissen, bzw. fehlt ihnen auch der Austausch mit lebensmittelintoleranten Personen. (Hier möchte ich auf keinen Fall alle Ernährungsberater schlecht reden! Es besteht immer die Chance, dass man jemand sehr qualifizierten in dem Bereich findet.)
Mit diesen zwei schlechten Erfahrungen wirst Du an dem Punkt ankommen, an dem Du Dich nur noch mit Deinem Elend allein gelassen fühlst und Dich verbuddeln möchtest. Aber hey! Aufgepasst! Es gibt eine ganze Community von Betroffenen da draußen! Fructoseintoleranz ist so komplex und für jeden irgendwie anders.


Deshalb hier mein Tipp Nummer 1: folge mir auf Instagram (fruc.tini)

Ich weiß, es klingt nach Werbung. Das möchte ich mit diesem Link aber nicht bezwecken. Du brauchst nur die Liste der Personen durchgehen, die ich abonniert habe. 90% davon sind ebenfalls Fructoseintolerante, die ihre Erfahrungen teilen. Nicht nur in ihrem Feed wirst Du Posts über Rezepte oder Geschichten finden, sondern ist der Großteil sehr nett und antwortet Dir auf Privatnachrichten. Hab keine Scheu. Wir sind alle da, um zu helfen. Löchere uns mit Deinen Fragen!

Tipp Nummer 2: Wissensplattformen

Meine liebste Wissensplattform ist Fructopedia. (Hier steckt keine Kooperation dahinter.) Die Seite wird von Selbstbetroffenen verwaltet und ist auch auf Instagram sehr aktiv. Auf der Homepage findest Du unter anderem Gastbeiträge von fructoseintoleranten Leuten. Das beste an Fructopedia? Es stehen so viele Infos zur Karenzphase bereit. Gerade, wenn Du am Anfang verwirrt von allen Infos auf den verschiedensten Infoplattformen zum Thema Intoleranz bist, dann hilft Dir die übersichtliche Seite weiter. Persönlich bin ich mit den Tipps am besten zurecht gekommen. Zudem gibt es ganz neu einen YouTube Kanal. Dafür wurden Podcasts mit Menschen aufgenommen, die selbst viel Erfahrung in dem Bereich Intoleranz haben.

Tipp Nummer 3: Apps

Du bist Dir am Anfang nicht sicher, was Du überhaupt noch essen darfst? Es gibt online zig verschiedene Listen mit unterschiedlichen Werten für das gleiche Produkt. Da Du sowieso die Listen am besten gebrauchen kannst, wenn Du unterwegs bist, halte Dich an Apps.
Die beliebteste (und kostenlose App) ist "Frag Ingrid". Du kannst auswählen, was für Intoleranzen bei Dir vorliegen und danach werden Dir verträgliche Lebensmittel angezeigt. Oder Du interessierst Dich für ein bestimmtes Obst, Gemüse, etc. dann kannst Du auch nach diesem Suchen und Dir die Werte ansehen.
Eine weitere, jedoch kostenpflichtige App, die nach dem gleichen System vorgeht, ist "Histamin, Fructose & Co.".
Es gibt auch eine App (Intol), die per Barcodescanner die Zutaten auf Unverträgliches scannt. Diese wird allerdings ab einem gewissen Punkt kostenpflichtig.
Auch wenn es um Medikamente geht, haben wir mittlerweile eine Unterstützung erhalten. Die App nennt sich "Whatsin My Meds". Hier lohnt sich wirklich der Preis. Nach bekanntem Prinzip, kannst Du auch hier wieder nach deiner Intoleranz filtern. Das Schöne: gib z.B. "Halsschmerzen" ein und Du bekommst verträgliche Vorschläge.
Neu ist die App "Tioli". Bei dieser App bewertet die Community einzelne Produkte. Per Barcodescanner kann dann ein anderer Nutzer die Verträglichkeit für das Produkt abfragen.
Eine App, die Dich anders unterstützt, ist Cara Care. Es ist wichtig ein Ernährungstagebuch zu führen. Die App dient dazu. Sie kann aber auch mehr. Du kannst einzelne Zutaten angeben und bewerten, wie es Dir wann genau ging. Die App wertet das aus und Du bekommst angezeigt, auf welche Lebensmittel du schlecht, bzw. ohne Beschwerden reagierst.

Tipp Nummer 4: online Einkaufen

Ganz schnell wird Dir auffallen, dass Du im Supermarkt nicht mehr ganz so schnell fündig wirst, was verträgliche Produkte angeht. Auch kurz nach Deiner Diagnose wirst Du aufgeschmissen sein. Dafür gibt es aber super Onlineshops, die sich entweder voll und ganz auf Fructoseintoleranz konzentrieren, oder bei denen Du nach Deiner Unverträglichkeit filtern kannst. Auf vielen Seiten stehen auch noch einmal Infos zum Thema der Intoleranz.
Hier führe ich Dir ein paar Shops auf, bei denen ich immer gut fündig werde:
* Frusano: Frusano konzentriert sich voll und ganz auf die Fructoseintoleranz. In den sozialen Netzwerken ist Frusano auch immer aktuell und teilt neben neuen Produkten auch Rezepte aus der Community.
Frunix: Renée von Frunix hat schon jahrelang Erfahrung im Bereich Intoleranzen gesammelt und mit ihrem Honix und Hustnix eine kleine Marktlücke entdeckt.
* Frufree: Gerade wenn es um das Süße Thema Schokolade geht, seid ihr hier genau richtig.
* Haseklee: Auch diese Seite ist voll auf Fructoseintoleranz spezialisiert. Man bekommt dort aber auch viele glutenfreie Produkte, was interessant für diejenigen ist, die mit den Fructanen in Mehl und Roggen nicht klar kommen.
* Unverträglichkeitsladen: Hier findest du neben anderen Produkten vor allem fructosearme Gewürze. Bei den verschiedenen Gewürzen steht sogar dabei, wofür sie geeignet sind  und wie man sie dosieren muss. Eine absolut große Hilfe, weil Du merken wist, dass Du nur noch wenig bekannte Gewürze benutzten solltest.
* Zukono, Foodoase und Unverträglich sind Seiten, die verschiedenen Produkte für verschiedene Intoleranzen anbieten. So auch für Fructoseintoleranz.

Tipp Nummer 5: Tabletten

Ich muss Dich leider gleich enttäuschen. Es gibt noch kein Wunderheilmittel für Fructoseintoleranz. Allerdings gibt es ein-zwei Dinge, die es uns erleichtern können.
(Disclaimer: Lese Dich vor der Einnahme bitte genau auf den Internetseiten ein!)
* Fructaid: Wenn Du zwischendurch einmal nicht auf Fructose verzichten willst, kannst du 5 Minuten vor dem Essen Fructaid einnehmen. Die Kapseln muss man (1-4 Stk) nach Gefühl dosieren. Dabei bleibt aber trotzdem eine 50:50 Chance, dass Du das Essen vielleicht nicht verträgst. Die Kapseln können die Symptome abschwächen, versprechen aber keinen garantierten Erfolg.
* Fructosin von Stada: Funktioniert nach dem selben Prinzip wie Fructaid.
* Fructoflor: Fructoflor ist ganz neu auf dem Markt. Demnach gibt es auch noch nicht viele Selbstversuche. Bei manchen funktioniert's, bei anderen wiederum leider nicht. In den Kapseln sind neue Darmbakterien enthalten, die durch die tägliche Einnahme einen neuen Bakterienstamm im Darm aufbauen sollen. Ein Stamm, der die Fructose, die durch die defekten Transporter nicht weitergeleitet werden können, auffängt und verwertet. Einen ersten Erfolg soll mach schon nach zweimonatiger Einnahme merken. Aus persönlicher Erfahrung kann ich sagen, dass es nicht ganz so schnell geht, ich aber nach vier Monaten eine Besserung merke.

Tipp Nummer 6: Blutbild 

Lasse beim Arzt ein großes Blutbild erstellen. Wenn möglich sollten auch alle Mikronährstoffe getestet werden. Bei einem Mangel, geht es Deinem Körper auch schnell schlecht, was nicht gerade hilfreich bei Deinen Symptomen durch die Intoleranz ist. Auch ein Check der Vitamine ist sinnvoll. Normalerweise nimmst Du nicht gerade viel weniger Vitamine durch eine fructosearme Ernährung auf. Einen interessanten Beitrag dazu findest du hier. Trotzdem kann ein Check nicht verkehrt sein.

Tipp Nummer 7: Kurkuma

Jaja, ich weiß. Wieder ein Hype. Aber durch eigene Einnahme, kann ich nur sagen: Es wird Deine Symptome lindern und Dich allgemein stärken. Dein Immunsystem wird Dir danken. Symptome wie Blähbauch, Völlegefühl und andere Magen-Darm-Problemchen werden viel besser. Lass Dich aber nicht von der eventuellen Erstverschlimmerung abschrecken.
Alles rund um die Einnahme, Tipps und Auswirkung findest Du bei Myra Snöflinga.




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